Sogar oder gerade auch eine gewisse Unzufriedenheit sowie das Leiden sind Zustände, die uns als Menschen zu etwas inspirieren können (um diesen Zustand zu überwinden). Es sind nicht die optimalen Bedingungen, die uns zum Umdenken anregen - die uns gerade dazu zwingen. Das Leiden ist wie das Fragen. Beim Fragen leiden wir unter dem Nicht-Verstehen, wir stehen im Ungleichgewicht zu unserer Welt und wir sind motiviert nach einer Antwort zu suchen. Beim Leiden haben wir schon ein Problem erkannt - wir sehen (und spüren!) die Gefängnisstangen, die uns einsperren und sind inspiriert auszubrechen aus einer Welt, die uns einengt, weil wir die Möglichkeiten sehen, die außerhalb dieser Gefängniszelle stehen. Durch die Inspiration können wir diese Möglichkeiten außerhalb der gegenwärtigen Welt erkennen. Ein Gefängnis kann alles sein, worunter wir leiden. Wir befreien uns aus der platonischen Höhle, aus dem Gefängnis, indem wir inspiriert sind von einem Ziel, das außerhalb dieser Grenzen steht. Nur eine inspirierte Seele kann sich aus diesem Gefängnis befreien - inspiriert von der Vorstellung, dass es außerhalb der Höhle etwas geben könnte. Das Leiden ist schon der Anfang der Inspiration - wer leidet, ist dazu angeregt seine Höhle zu verlassen. Wer unter dem Gefängnis nicht leidet, glaubt er sei frei, weil er die Gitterstäbe nicht wahrnimmt, und hat keine Chance, sich zu befreien.